22.10.2025
Narrenzunft Wolfonia pflegt Naturschutzgebiet
Talebuckel in Rammersweier für Beweidung hergerichtet
Am 18. Oktober kamen rund 25 Mitglieder der Narrenzunft Wolfonia Rammersweier auf Initiative ihres Zunftmeisters Sascha Fischer im Naturschutzgebiet Talebuckel zusammen, um Bäume, Sträucher und Brombeeren zu entfernen. So wurde die Fläche für die anstehende Winterbeweidung durch die Konikpferde des Nationalparks Schwarzwald vorbereitet. Angeleitet und unterstützt wurden sie durch Anika Brändlin vom LEV und Corina Herr, in deren Obhut die Pferde im Schutzgebiet weiden.
Die Ehrenamtlichen schnitten die Zauntrasse frei, fällten standortfremde Bäume und entnahmen auch Erlen. Sie breiten sehr rasch im Gebiet aus. Zusätzlich wurden Lehmböschungen per Hand abgestochen. Die neuen Steilwände sind Nistplatz für Wildbienen. Auch der ein oder andere verlandete kleine Tümpel wurde händisch ausgehoben. Jetzt können sie Amphibien als Laichgewässer dienen.
Die Maßnahmen wurden im Vorfeld mit dem Regierungspräsidium Freiburg, der Gemeinde und dem Bauhof sowie der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) abgestimmt. Der Landschaftspflegetag wird über das Kreispflegprogramm der UNB mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg finanziell gefördert.
Der LEV Ortenaukreis richtet seit seiner Gründung Landschaftspflegetage in seinen Mitgliedsgemeinden aus. Die Stadt Offenburg ist seit 2022 Mitglied. Letztes Jahr fand der Ortenauer Landschaftspflegetag (OLA) hier statt. Die Narrenzunft Wolfonia stellte die größte Gruppe an Freiwilligen. Ihre kleinen und großen Mitglieder waren mit viel Engagement dabei und fanden Spaß am Einsatz in und für die Natur „vor der Haustüre“.
Der Talebuckel hat eine bewegte Geschichte: Historische Gemarkungspläne belegen eine landwirtschaftliche Nutzung des Areals. Doch schon zur Kaiserzeit soll das Gelände zum Truppenübungsplatz umfunktioniert worden sein, der bis nach dem Zweiten Weltkrieg weiter genutzt wurde. Seit 1995 steht das Gebiet unter Naturschutz, weil dort gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Durch Beweidung über viele Jahrzehnte mit Schafen, Ziegen und seit 2022 zusätzlich mit Pferden soll das Gebiet seinen einzigartigen Charakter wiedererlangen.
