27.04.2018

Gemeinschaftsprojekt für eine offene Landschaft im Kinzigtal

Ein mobiler Pflegestand für Schafe wurde auf dem Gelände der Schäferei Bischler-Braun in Gengenbach-Fußbach am vergangenen Donnerstag, 26. April, mit einer Vorführung eingeweiht. Der Anhänger mit komplettem Fang- und Behandlungsstand zur Rundumversorgung von Schafen kann von Schäfern aus der Umgebung ausgeliehen werden, auch wenn sie nicht an der Finanzierung beteiligt waren. Das Gemeinschaftsprojekt wird finanziell gefördert durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, EDEKA Südwest Fleisch, die Stadt Gengenbach und die Gemeinde Biberach. Der Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis (LEV) hat das Projekt mit auf den Weg gebracht und abgewickelt.

 

In Gengenbach und im Vorderen Kinzigtal halten die Schäfereien und Hobbyschafhalter mit ihren Tieren die Landschaft offen und pflegen wichtige Naturschutzflächen. „Projekte wie dieses leisten einen wichtigen Beitrag zur Offenhaltung unserer schönen Schwarzwälder Kulturlandschaft. Als Förderinstrument des Landes unterstützt der Naturpark auf seiner Fläche gerne die Umsetzung von Projekten, die dem Erhalt und der Offenhaltung der Landschaft dienen. Die Entlastung und Unterstützung der Schäfereien ist somit auf diese Weise ein wertvoller Beitrag“, ist Christian Schütt vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord überzeugt. Dieses Projekt wurde gefördert durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.

Zur Grundpflege der Schafe gehört eine regelmäßige Klauenpflege. Dafür müssen die zum Teil schweren Tiere unter körperlichem Einsatz gleichzeitig „hingesetzt“, festgehalten und die Klauenpflege durchgeführt werden. Insbesondere für ältere Schafhalter ist dies körperlich sehr anstrengend. Der Pflegestand ermöglicht den Schafhaltern eine kräfte- und zeitsparende und somit optimale Versorgung ihrer Schafe. „Wir haben langfristig Interesse daran, Schafe aus dem Schwarzwald in unserem Angebot zu halten, denn regionale Produkte genießen zunehmend die Wertschätzung unserer Kunden. Um kontinuierlich beliefert zu werden, brauchen wir Schäfer, die Freude an ihrem Job haben. Darum haben wir die Beschaffung spontan und gerne finanziell unterstützt“, erklärt Jürgen Mäder von EDEKA.

Mobil und in Kombination mit der Fanganlage für bis zu 200 Schafe sowie der Klauenwanne ermöglicht der Pflegestand auch andere Aktivitäten, die dem Tierwohl und somit den Schafhaltern zu Gute kommen. Für einzelne Schäfer, die 20 oder weniger Muttertiere halten, rechnet sich der Kauf einer solchen Anlage nicht. Die wenigen großen Schäfereien besitzen zwar Anlagen, diese eignen sich jedoch nicht für den Transport. „Die vielen Förderer und Unterstützer des Projekts zeigen, dass Landschaftspflege notwendig und im Bewusstsein vieler Menschen angekommen ist. Auch angekommen ist, dass Landschaftspflege nicht mehr allein den Flächenbewirtschaftern aufgebürdet werden kann“, sagt Regina Ostermann vom LEV.